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Malaysia: Tun Sa­ka­ran - Meeresschutz und Existenzgrundlage

Worum es geht:

Der Tun Sakaran Marine Park, auch bekannt unter dem Namen Semporna Islands Park, ist das erste Meeresschutzgebiet in Malaysia, in dem die Einheimischen innerhalb der Schutzgebietsgrenzen leben, einen Teil des Landes besitzen und auf die Nutzung mariner Ressourcen angewiesen sind.

Das Semporna Islands Project (SIP) wurde 1998 ins Leben gerufen und ist eine Kooperation zwischen der Marine Conservation Society (MCS), Sabah Parks, dem WWF Malaysia und Nature Link. Ziel ist es, einen Plan zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur nachhaltigen Nutzung der Semporna-Inseln und -Riffe zu erstellen, der eine Fläche von etwa 350 Quadratkilometern umfasst.

Seit 2004 hat die Lighthouse Foundation die Marine Conservation Society (MCS) bei verschiedenen Projekten unterstützt, insbesondere bei der Stärkung alternativer Einkommensquellen und Maßnahmen zur Eindämmung der Dynamitfischerei.

Taucher bringen einen Korallenrahmen auf einem verwüsteten Riff in Position
Taucher bringen einen Korallenrahmen auf einem verwüsteten Riff in Position
Die Rahmen werden in der Werkstatt vorgefertigt
Die Rahmen werden in der Werkstatt vorgefertigt

Was gerade passiert:

Das Pro­jekt ist ab­ge­schlos­sen, das Ab­schluss­do­ku­ment ist vor­ge­legt und zum Down­load be­reit­ge­stellt.

Was wir bisher erreicht haben:

Marikultur als alternative Einkommensquelle für Korallenfischer in Sabah

Es gibt eine lange Tradition der Nutzung mariner wirbelloser Tiere im Semporna Bereich und infolgedessen waren die Bestände der Meergurken, Krebstiere, Riesenmuscheln und anderer Mollusken gesunken. Die Ressourcen schonende Bewirtschaftung dieser Arten konnte sowohl Beschäftigung und ökonomischen Nutzen für die lokale Bevölkerung bewirken als auch direkt zur Erhaltung der Rifflebensgemeinschaft beitragen.

Dynamitfischerei ist trotz Verbot verbreitet

Dynamitfischerei verursacht erhebliche Lebensraumzerstörung, einen Verlust an biologischer Vielfalt und hat negative Auswirkungen auf reguläre Fischerei, den regionalen Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung. Obwohl illegal, findet diese Praxis weiterhin in Sabah statt, weil es zu einem relativ großen „Fang“ in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand führt. Wissenschaftler schätzen, dass 19 Prozent der Riffe bereits zerstört sind und weitere 35 Prozent bis 2050 verloren gehen könnten - auch durch das immer noch verbreitete Fischen mit Dynamit. 

Die Dynamitfischer arbeiten im Verborgenen, sie tarnen sich, um einer Festnahme zu entgehen. Eine verstärkte Überwachung zur Durchsetzung geltenden Rechts sind dringend erforderlich, um diese Praxis zu stoppen. Dazu wurde ein akustischen System entwickelt und bereitgestellt, das automatisch und in Echtzeit Explosionen registriert und verortet und damit sofortige Maßnahmen zum Ergreifen der Täter ermöglicht.

Mitarbeiter des Parks wurden in allen Belangen beteiligt und in der Handhabung des Systems geschult. Die Ergebnisse der Entwicklung sind publiziert und der Einsatz der Methode in anderen Problembereichen ermöglicht.

Wiederherstellung zerstörter Korallenriffe

Eine Reparatur der Riffe im großen Maßstab ist sehr schwierig und teuer aber auch kleine Schritte können eine Veränderung zum Besseren einleiten.
Die Marine Conservation Society und Sabah Parks zeigen mit „Naturschutz in Aktion“ an verschiedenen Standorten im Marine Park mit so genannten „Korallenrahmen“ einen Weg dazu auf. Die Vorbilder für die speziell entwickelten Konstruktionen stammen von den Malediven und wurden dort bereits getestet und erfolgreich eingesetzt. Sie bestehen aus Baustahl, der lokal zumeist verfügbar und leicht zu handhaben ist, auch unter Wasser.

Das Ziel war es, die Verwendung von Dynamit in der Fischerei zu beenden und einen konkreten Beitrag zur Erholung der Korallenriffe, die bereits beeinträchtigt oder zerstört wurden, zu leisten. Daran gekoppelt waren Bildungsmaßnahmen, eine verbesserte Durchsetzung der bestehenden Gesetze und die Beteiligung der Bevölkerung.

Acoustic detection of fish bombing (in Englisch, pdf, 0,9MB)

Marikultur als alternative Einkommensquelle für Korallenfischer in Sabah 2004/05, 2014

Reparatur geschädigter Riffe mit Korallenrahmen

Entwicklung eines Systems zur Registrierund und Verortung von Dynamitfischerei.

Weitere Informationen:

Wer hat's gemacht

MCS logo

Marine Conservation Society

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Mehr Information

Karallen

280.000 km² un­ter dem Meer

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